Wo bekommen Sie Hilfe?
Durch Recherchen bin ich im Netz auf viele gezielte Angebote, Hilfeforen, medizinische Fachauskünfte und Therapiemöglichkeiten für Betroffene mit sehr schweren Diagnosen gestoßen.
Nun dies wäre ein Beginn und eine Art von zunächst informativer Hilfe. Aber das ist nicht für jedermann der endgültige Weg, denn eigentlich gibt es nur „Ihren individuellen Weg“!
Vielleicht mögen Sie sich meine Art der Unterstützung anschauen, aber zuvor möchte ich Sie fragen: Auf welche Art und Weise möchten Sie, dass mit Ihrem Thema umgegangen wird und was wäre Ihnen dabei am liebsten?
Hier mein Vorschlag: Wenn ich Ihnen mit Offenheit begegne, damit Sie sich mit Ihrer Diagnose vertraut machen können? Um dann zu schauen, ob es einen gemeinsamen Weg und verschiedene Möglichkeiten gibt, respektvoll damit umzugehen.
Ein Wechselbad der Gefühle…?
Wenn Sie als Betroffene/r mit dem Schock nach der Diagnose alleingelassen werden, steht Ihnen als erstes ein heftiges Gefühlskarussell bevor! Meist werden Sie von tiefen Gefühlen beherrscht: Fassungs-/Hilflosigkeit, Angst, Wut, Ohnmacht, Verzweiflung, Trauer, Schuld, Verlust- bzw. Existenzängsten u.a.
Diese Gefühle zu durchleben, macht unfassbar traurig, überfordert und lässt viele emotional abstürzen! Nun wäre es für Betroffene hilfreich einen emphatischen Therapeuten zu kennen oder einen Freund an der Seite zu haben, der seelischen Halt gibt und diese Gefühle mittragen kann! Diese negativen Empfindungen mit jemand zu teilen ist nicht nur wertvoll, sondern es schafft in Ihnen Platz für den inneren Frieden und mehr Selbstverständnis!
Und all ` die offenen Fragen und die in voller Wucht auftretenden Gefühle sorgen bei Betroffenen, Partner/in und Angehörigen für eine sehr hohe psychische Belastung.
Zumeist wird dann über die fünf Trauerphasen nach Elisabeth Kübler-Ross gesprochen, wobei die Phase 1, des Nicht-Wahr-Haben-Wollens wohl am heftigsten zuschlägt.
Betroffene fragen sich dann wie lange dieses Gefühlschaos andauert bzw. wie lange man braucht, bis die Diagnose akzeptiert werden kann!
Wenn Sie jetzt Hilfe suchen und annehmen könnten….
Dann finden Sie diese nur im Außen, weil wir nur etwas empfangen können, was wir von außen erhalten!
Und nun, alles das tun, was jetzt dran ist und somit in die Selbstwirksamkeit gehen:
Versuchen Sie zunächst zu beginnen, alles das zu tun, was jetzt notwendig ist und bitten Sie Angehörige, Partner oder Freunde um Unterstützung! Jedoch auf die Art und Weise wie es jetzt für Sie richtig ist!
Aus psychologischer Sicht geht es darum, dass Sie das eigene Schicksal wieder in die Hände nehmen und etwas gegen die Hilflosigkeit und Ohnmacht tun. Sie könnten damit tatsächlich wieder etwas Kontrolle über Ihr Leben erlangen!
Wie sieht der nächste Schritt aus?
Betroffene mit einer schweren Diagnose empfinden es beängstigend, was alles von Ihnen erwartet wird, auch weil mit der Orientierungslosigkeit die nächsten Schritte und die Zukunft vollkommen offen sind.
Und nachfolgende Fragen stürzen auf Sie ein: Was kann mir jetzt Klarheit verschaffen? Welche Schritte sind nach der Diagnose notwendig? Wer kann mir nun Orientierung geben? Was bedeutet das für mich? Was passiert als nächstes? Welche Termine sind zu machen? Welche Therapien oder Alternativen könnten mir weiterhelfen? Ist eine zweite Meinung jetzt hilfreich bzw. unterstützend? Worauf muss ich mich einstellen? (Brauche ich eine weitere Arbeitsunfähigkeit oder?) Wie geht es jetzt weiter?
Kann ich etwas Normalität in meinen Alltag bringen?
Wie geht es nun daheim weiter? Gelingt es meiner/m Partner/in und mir (den Kindern) gemeinsame Zeit zu integrieren ohne ständig an die Diagnose denken zu müssen? Welche Ablenkung hilft uns?
Tut es uns gut mal eine Serie zu schauen, Pizza auf der Couch zu essen, im Kino zu lachen, in den Zoo zu gehen ohne dabei an das Eine zu denken? Ist es ein Versuch wert oder entscheide ich mich für einen anderen Weg?
Erlauben Sie sich über diese Wahl nachzudenken und auch diese Zeit! Es ist Deine bzw. Ihre gemeinsame Lebenszeit! Und egal wie die Entscheidung ausfällt, der Partner oder die Partnerin hat dies mit Respekt zu akzeptieren!
Was tun bei einer lebensverkürzenden Diagnose?
Was ist dem Betroffenen nun wichtig? Was ist zu tun, persönlich zu klären und abzusprechen? Was möchte er oder sie noch erleben? Welcher ist der sehnlichste Wunsch, der Herzenswunsch? Ist es der Urlaub mit dem besonderen Ziel? Ist es die Katze oder einen Hund als Haustier zu halten? Oder ist es der Wunsch viel Zeit mit den liebsten Menschen, wie mit den Kindern/Enkeln zu verbringen? Oder ist es ein spiritueller Traum, vielleicht ein besonderer Ort, ein Tempel? Ist es ein Angelurlaub? Das Bungee-Jumping? Oder ein Sonnenuntergang oder vielleicht ein Sonnenaufgang? Es gibt viele Fragen zu klären und Dinge anzugehen!
Und für alle, die mit Betroffenen zu tun haben, bitte beachten Sie:
- Unterlassen Sie jegliche Kampfrhetorik wie z.Bsp.: Du darfst nicht aufgeben, Du musst kämpfen! Du kannst uns doch nicht allein lassen! Denk doch nicht immer nur „daran“!
- Unterlassen Sie ebenfalls ungefragte Ratschläge! Betroffene fühlen sich belagert, verletzt oder gar übergriffig behandelt. Denken Sie mal daran Betreffende haben schon vieles versucht, gelesen und ausprobiert und jetzt kommen Sie wiederholt mit ungefragten Ratschlägen!
- Betroffene dürfen sich auch erlauben, traurig zu sein, zu weinen oder zu fluchen! Sie dürfen auch mal nicht mehr kämpfen wollen! Es ist ein Teil des Weges und leiden gehört auch dazu!
- Nicht jeder Mensch kann sich dieser Diagnose sofort stellen, sie mit innerer und ungleich optimistischer Überzeugung angehen wie Du es gedacht hast – gemeint hast?!
Quelle: Dipl. Psych. Franca Cerutti – Podcast
Vielleicht möchten Sie Ihren steilen Berg mit mir gemeinsam erklimmen und schauen, welche Möglichkeiten es gibt, um Ihnen den Aufstieg zu erleichtern!
Nun, ich würde mich sehr über Ihre Mail oder Ihren Anruf freuen!
Ihre Kerstin Bröcker Waren (Müritz), 08.05.2023
Heilpraktiker für Psychotherapie & Ernährungstherapeutin